Wien, Österreich, 7. Juli, 2010
– Überregulierung und veralterte Gesetze stellen ein wesentliches Hindernis für ausländische Direktinvestitionen dar. Ebenso verursacht die mangelhafte Umsetzung von bestehenden Gesetzen und Vorschriften weltweit zusätzliche Kosten für Investoren, wie der aktuelle
Investing Across Borders 2010
Bericht der Weltbankgruppe zeigt.
Es ist dies der erste Bericht der Weltbankgruppe, der die gesetzlichen Rahmenbedingungen für ausländische Investoren analysiert und anhand objektiver Daten einen Vergleich zwischen weltweit 87 Ländern ermöglicht.
Klare und transparente Gesetze und Regelungen für ausländische Investitionen bringen dabei für alle Beteiligten Vorteile: für Regierungen, Konsumenten, aber auch für Investoren selbst. „Ausländische Direktinvestitionen sind eine wichtige Triebkraft für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes, besonders in Krisenzeiten. Sie bringen zusätzliches Kapital, heben das Technologie- und Qualifikationsniveau, helfen neue Arbeitsplätze zu schaffen und erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit. Die positiven Auswirkungen sind auch für Konsumenten spürbar und zwar durch niedrigere Preise und leichteren Zugang zu Gütern und Dienstleistungen,“ sagt Janamitra Devan, Vize Präsident für Finanz- und Privatsektor Entwicklung der Weltbankgruppe.
In Angola und Haiti führt eine überbordende Bürokratie dazu, daß es für ein ausländisches Unternehmen bis zu einem halben Jahr dauern kann, um eine lokale Niederlassung zu gründen. In Kanada, Georgien und Ruanda ist dies in weniger als einer Woche möglich. Um einen Pachtvertrag für ein Gewerbegrundstück abzuschliessen, benötigen ausländische Investoren in Nicaragua und Sierra Leone durchschnittlich bis zu einem halben Jahr - in Armenien, der Republik Südkorea und dem Sudan hingegen weniger als zwei Wochen. In Pakistan, den Philippinen und Sri Lanka können bis zur Durchsetzung eines Schiedsspruches zwei Jahre vergehen.
Der
Investing Across Borders 2010
Bericht zeigt, dass jene Länder, die in den einzelnen gemessenen Indikatoren gut abschneiden, tendenziell auch mehr ausländische Direktinvestitionen (im Verhältnis zu Wirtschaftsgröße und Bevölkerungszahl) aufweisen. Umgekehrt lässt sich auch feststellen, daß Länder mit schlechteren Werten eine höhere Korruptionsrate, größere politische Risiken und schwächere Verwaltungsstrukturen aufweisen.
Der
Investing Acorss Borders
2010 Bericht soll Ländern dabei helfen, ein wettbewerbsfähigeres Investitionsklima zu schaffen. Der Bericht gibt Gestetzgebern und Entscheidungsträgern zahlreiche good practice Beispiele für die Gestaltung und Umsetzung entsprechender Maßnahmen an die Hand.
Die Indikatoren des Berichtes erfassen verschiedene Bereiche des Investitionsklimas in 87 Ländern weltweit. Unter anderem erfassen sie sektorspezifische Beschränkungen für ausländische Investoren beim Erwerb von Unternehmensbeteiligungen, analysieren die Dauer und Komplexität des Gründungsprozesses ausländischer Niederlassungen, identifizieren Beschränkungen bei Kauf und Pacht von Gewerbeflächen und beleuchten die Regelungssysteme für gewerbliche Schlichtungsverfahren. Obwohl
Investing Across Borders
nicht alle Aspekte erfasst, die für eine Standortwahl ausschlaggebend sind - ausgeklammert werden unter anderem Größen wie die Sicherheitslage, makroökonomische Stabilität, Marktgröße und -potential, Korruption, Bildungsniveau, Qualität der Infrastruktur, etc. - bietet der Bericht eine ausgezeichnete Orientierung für Länder, die ein wettbewerbsfähigeres Investitionsklima schaffen wollen.
Über die Weltbankgruppe:
Die Weltbankgruppe, eine der weltweit wichtigsten Ressourcen für Entwicklungsländer in Bezug auf Finanzierungen und Know-How, besteht aus fünf eng verknüpften Institutionen: Der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (engl. International Bank for Reconstruction and Development, IBRD) und der International Development Association, IDA, die gemeinsam die Weltbank bilden; der International Financial Corporation, IFC; der Mulitlateral Investment Gurantee Agency, MIGA und dem International Centre for Settlement of Investment Disputes, ICSID. Jede einzelne dieser Institutionen spielt im Rahmen ihres Aufgabengebietes eine eigenständige Rolle bei der Bekämpfung von Armut und der Verbesserung des Lebensstandards für Menschen in Entwicklungsländern. Für nähere Informationen, besuchen Sie bitte:
www.worldbank.org
,
www.miga.org
und
www.ifc.org
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